Der Lachs soll wieder heimisch werden

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Ankunft der Lachse mit dem Polizeiboot in Kasieraugst.

26. Juli 2015 – Nicht alle haben das Privileg, mit dem Polizeiboot transportiert zu werden. Mitte Juni dieses Jahres hatte ein Boot der Rheinpolizei Basel-Stadt spezielle Passagiere an Bord: 2500 kleine Lachse.

Geschlüpft waren sie in einer Fischzucht in der Petite Camargue im Elsass. In Kaiseraugst nahmen zwei Fischereiaufseher des Kanton Aargaus die kleinen Lachse in Empfang, um sie im Magdenerbach in die Freiheit zu entlassen.

Dort sollen die rund 4 Zentimeter langen Fischchen wachsen. Nach ein bis zwei Jahren wechseln die Junglachse ihr Kleid: aus den Buntlachsen (Parrs) werden Silberlachse (Smolts). So sind sie besser getarnt, wenn sie sich auf die lange Reise Richtung Nordsee begeben.

Wann sie das tun und vor allem, wie viele es tun, war bisher aber nicht so klar. Deshalb markierte der Fischökologe Armin Peter mit seinem Team im Möhlinbach junge Lachse mit einer elektronischen Marke. Jeder markierte Fisch, der bei einer über den Bach gespannten Antenne vorbeischwamm, wurde registriert. Einige Ergebnisse der Untersuchung und Fotos von der Versuchsanlage sind in einem NZZ-Artikel dargestellt (.pdf Dokument).

Wie die abwandernden Lachse es durch die zahlreichen Kraftwerke am Rhein und die nur langsam fliessenden Staustufen schaffen, ist nicht klar. Aber ein Teil schafft es, und sollte bald einmal bis Basel und weiter in ihre Herkunftsgewässer zum Laichen zurückkehren. Nur noch wenige Kraftwerke müssen mit Fischaufstiegshilfen versehen werden.

Früher gab es am Hochrhein und in seinen Zuflüssen Aare, Reuss und Limmat viele atlantische Lachse. Der Ökotyp des Lachses aus dem Rheineinzugsgebiet ist seit 1958 ausgestorben. Die kleinen Lachse aus der Fischzucht der Petite Camargue, die den neuen Stamm im Rhein begründen sollen, entstammen einer Linie aus der Loire in Frankreich.

Artikel in der NZZ vom 15. Juli 2015
Artikel mit Fotos (.pdf Dokument)

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