Der Arvenwald am Lukmanierpass

Durch die Selvasecca bei Acquacalda am Lukmanierpass.

13. August 2017 – Auf der Tessinerseite des Lukmanierpasses befindet sich bei Acquacalda ein wunderschöner Arvenwald. Ich kannte die Selvasecca bisher nicht. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Zwischen den alten Bäumen kann man locker mehrere Stunden verbringen und sich in seinen Gedanken verlieren.

Ich besuchte den Wald, nachdem ich mit der Whatsalp-Wandergruppe, die diesen Sommer von Wien nach Nizza wandert, im Bleniotal einen Tag mitgewandert war.

Arvenwälder sind im Tessin selten. Der Wald in Acquacalda ist der grösste Arvenwald im Tessin und fasziniert durch seine spezielle Lage. Wie eine Insel erhebt sich die Selvasecca aus der Valle Santa Maria. Geologisch gesehen gehört die Erhebung zum Gotthardmassiv, ist aber von diesem komplett getrennt. Das kristalline Gestein unterscheidet sich von den umliegenden Sedimenten und jüngeren Moränenablagerungen.

Über einen attraktiven Wanderweg lässt sich die Selvasecca erkunden. Der Wald begeistert durch das Geländerelief, die Felsen und die kleinräumige Gliederung. 2014 ergab eine Stichprobeninventur (pdf-Dokument), dass die Arve und Fichte mit je knapp 40 Prozent die häufigsten Baumarten sind.

Seit 2006 ist die Selvasecca, die er Bürgergemeinde Olivone, Campo und Largario gehört, ein Naturwaldreservat. Auf der 76 Hektaren grossen Fläche, die von Alpweiden, Kühen und Mooren umgeben ist, erfolgt somit in den nächsten Jahrzehnten keine forstwirtschaftliche Nutzung.

Bei einer Wanderung durch die Selvasecca kann man sich gut vorstellen, dass sich zwischen den Felsen einst auch Räuber versteckt hielten, die in früheren Zeiten Reisende über den Lukmanierpass ausraubten. Wie sich die Zeiten ändern: Heute erholen sich hier vor allem Wanderer und Gäste des nahegelegenen Pro Natura Zentrums Lucomagno.

 

 

 

 

 

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